
Frühjahrskonzert des Collegium musicum Aalen
20. April 2024, 19 Uhr
Kulturbahnhof Aaale – KuBAA- Konzertsaal
Manuel Durão, Dirigent
Nikolaus Friedrich, Klarinette
Ralf Vaughan Williams Fantasia on the Theme by Thomas Tallis
Julius Rietz Konzert für Klarinnette und Orchester g-Moll
Joseph Haydn Sinfonie Nr. 92 „Oxford“
„Fröhliche Klänge bestimmen das Frühjahrskonzert des Aalener Kammerorchesters Collegium musicum am 20. April im Kulturbahnhof. Geprägt von den Tonarten G-Dur und g-Moll werden die Musici um Dirigent Manuel Durão den musikalischen Frühling mit Werken von Joseph Haydn, Julius Rietz und Ralph Vaughan Williams einläuten. Im Mittelpunkt steht ein Konzert von Julius Rietz, bei dem der renommierte Solist Nikolaus Friedrich die Solo-Klarinette spielt.
„Man kann sich in jeden Ton verlieben“, sagt Dirigent Durão. Der in Stuttgart lebende Musiker ist Dozent an der Staatlichen Hochschule für Musik in Trossingen und lehrt an der Hochschule für Kirchenmusik in Heidelberg Komposition. Sich in jeden Ton zu verlieben, jeden Akkord, jede Klangkaskade zu fühlen – das hat Durão mit seinem Orchester auf den Weg gebracht. Er freut sich darüber, dass das Collegium mit Nikolaus Friedrich einen virtuosen Klarinettisten gewinnen konnte. Er ist der Solist für das Klarinettenkonzert von Rietz (1812 bis 1877), einem Zeitgenossen von Felix Mendelssohn Bartholdy. Rietz brachte die Werke von Mendelssohn heraus. „Man spürt die Verbindung der Komponisten in der Klangsprache“, führt Durão aus, „völlig zu Unrecht steht Rietz im Schatten des großen Mendelssohn.“ Rietz sei in seinen Kompositionen noch etwas romantischer, kraftvoller, auch lyrischer – wie es besonders der langsame Mittelsatz zeigt. „Ein Gusto-Stück für die Klarinette“, ergänzt der musikalische Leiter des Collegium musicums.
Nikolaus Friedrich ist gebürtiger Schwäbisch Gmünder und war von 1984 bis 2022 Soloklarinettist im Orchester des Nationaltheaters Mannheim. Besonders die Kammermusik liegt ihm am Herzen. Namhafte Kammermusikpartner sind das Minguet-Quartett, das Amaryllis-Quartett oder das Vogler-Quartett. Dass er jetzt mit dem Aalener Kammerorchester konzertieren kann, freut den erst seit Kurzem in Aalen lebenden und arbeitenden Künstler sehr. Erweitert um Bläserstimmen kommt am Konzertabend außerdem die Oxford-Sinfonie von Joseph Haydn zur Aufführung. Haydn nahm diese Sinfonie zur Verleihung seiner Ehrenpromotion 1791 nach Oxford mit, daher der Beiname. Haydn komponierte über 100 Sinfonien, dennoch ist ihm immer wieder etwas Inspirierendes, etwas Originelles eingefallen. Die Sätze sprühen vor Lebensfreude, überraschen mit zum Teil wilden Tempi und plötzlichen Charakterwechseln.
Eine weitere Kostbarkeit bringt das Collegium mit der „Fantasia on a Theme of Thomas Tallis“ von Williams mit. Der englische Komponist und Dirigent schuf mit dem Werk für Doppelorchester sehr berührende, gleichzeitig opulente Klangflächen. Das Werk bildet einen charmanten Kontrast zu den Konzerten von Rietz und Haydn. Doch besonders in dieser schönen „Fantasia“ kann man sich tatsächlich „in jeden Ton verlieben“.“
Quelle: Aalener Nachrichten, https://www.schwaebische.de/regional/ostalb/aalen/froehliche-klaenge-beim-fruehjahrskonzert-2419208 (18.04.2024)